Freitag, 18. Dezember 2009

Gedanken vor einem halb-vollen Glas

Freitag, 10:00 h, Seminarraum R03A69 an der Uni DUE (der fensterlose Raum): Auf Wunsch der Studierenden findet heute kein Seminar statt, sondern eine ausführliche Beratung zu den Medienprojekten. Fünf gut vorbereitete Studis kommen zu ausführlichen und konstruktiven Gesprächen, zeigen mir Ihre Ausarbeitungen, wir entwickeln gemeinsam noch neue Ideen. Vier andere Studierende habe ich vorgestern per Mail explizit zu einem Beratungsgespräch eingeladen - erfolglos. Bei diesen gibt es z.Zt. noch kein Thema für das Medienprojekt bzw. noch keinen Projektpartner - das hätten wir heute morgen regeln können. Ob das bis zu den Weihnachtsferien noch aus eigener Kraft zu schaffen ist?
Ich frage mich natürlich auch nach der Motivation: Die Lernenden in den Schulen lernen teilweise für die Schule oder die Lehrenden, die Studierenden an den Unis sollten aber für's Leben bzw. ihren angestrebten Beruf lernen. Hat für die Pädagogik-Studierenden der Bereich Mediendidaktik einen so geringen Stellenwert oder ist er so weit weg und abstrakt, dass man/frau ihn vorsichtshalber meidet? Das Medienprojekt ist ein Pflichmodul mit recht hohem Stellenwert (bzgl. der Credits), wird da nicht leichtfertig die angebotene Lernbegleitung ausgeschlagen? Oder fühlt man/frau sich gegenüber der Schulzeit so erwachsen, dass keine Hilfe mehr benötigt wird, weil man/frau natürlich alles im Griff hat (incl. der Suche nach einem Kooperationspartner)?

Ich sitze immer noch in dem fensterlosen Seminarraum, vor einem halb-vollen Glas prickelnder Cola, und dabei gewinne ich die Erkenntnis: Mein Seminar war so gut, die Informationen bzgl. des Medienprojekts so komplett, dass niemand mehr Unterstützung braucht ;-)
Beruhigt kann ich also Auto-Motor und Sport und c't lesen.

Montag, 23. November 2009

LMM - das Seminar

In diesem Semster betreue ich an der Uni Duisburg-Essen das Seminar "Lernen mit Medien - Medienprojekt" für BA/MA Studierende der Pädagogik. Erstaunlich, dass viele Studis noch nicht mit Web 2.0 in Berührung gekommen sind, dass die multimediale Arbeit völliges Neuland für sie ist. Und dann nach den Bologna-Richtlinien gleich ein Medienprojekt? Da muss in Kurzform, und dennoch in der notwendigen Intensität, multimediales Wissen generiert, da müssen Ängste abgebaut, da müssen (erste) Erfahrungen des Alleingangs im virtuellen Raum gesammelt werden.
Typen von Lernszenarien wurden (als Wiederholung der Vorlesung) durchgesprochen, die Anwendung auf angedachte eigene Medienprojekt reflektiert. Es wurde mit vielen Web 2.0-Tools experimentiert. Und dann natürlich Beratung bezüglich der konkreten Medienprojekte.
Ein angenehmes Arbeitsklima, interessierte Studierende, anschließend kann (beruhigt) das Wochenende
angegangen werden.

Donnerstag, 19. November 2009

ComeBack eines WebBLOGs

Nach längerer Sendepause nun ein ComeBack des UWeBLOGs:
Berufliche Veränderungen bringen Neues mit sich:
  • Nach 15 Jahren arbeite ich nicht mehr im Fachbereich "Schulische Weiterbildung" der VHS Essen (aber noch im FB Informatik/Mathematik), ich habe nun einen Lehrauftrag an der Universität Duisburg - Essen am Lehrstuhl für Mediendidaktik und Wissensmanagement bzgl. der Erstellung und Durchführung von Medienprojekten für Pädagogik-Studierende (BA/MA).
  • Gemeinsam mit ehemaligen TN meines Informatikunterrichts (high Potentials) erstelle ich Medienprojekte für verschiedene Auftraggeber oder gestalte Workshops.
  • Altersmäßig kein wesentlicher Unterschied zwischen den TN des Zweiten Bildungswegs und den Studis, aber: Ein super Arbeitsklima, inhaltlich ein anderes Niveau, wobei auch die Studis hier im Seminar (siehe auch Motivation) nicht überfordert werden dürfen (Dank an Gilly Salmon!).
  • Die Studis kommen überwiegend extrinsisch motiviert / frustriert; schaffe ich es, eine intrinsische Motivation herbei zu führen? Dadurch wird das Seminar natürlich effektiver, es kommt Freude beim Lernen auf. Gelingt es, eine lockere Atmosphäre und Verständnis für die derzeitige Situation der BA/MA-Studis mit den sachlichen Gegebenheiten (Lehr-/Lernziele, Medienprojekt) in Einklang zu bringen? Jetzt merke ich positiv, dass ich schon seit meiner Zwischenprüfung (heute: Vordiplom / BA-Abschluss) mit Lernenden (Gesamtschule / Gymnasium / Zweiter Bildungsweg) zu tun habe.
  • In diesem BLOG möchte ich mein Seminar "Lernen mit Medien" reflektieren und auch den Studierenden zeigen, dass Bloggen nicht nur Zusatzbelastung, sondern auch Hilfe sein kann.

Samstag, 11. April 2009

Standortbestimmung

Nun sind Osterferien und Zeit zu einem Rückblick auf den März, den Monat der Fortbildungen und Kongresse. Für mich gab es drei derartige Meetings.
Tagungen sind immer Orte der Standortbestimmung: Treffen mit FachkollegInnen, Austausch von Erfahrungen und Standpunkten, viele, viele Gespräche und neue Kontakte.

Beginn meiner Tagungstrilogie war Goldau in der Schweiz, Thema: Personal Learning Enviroments (PLEs) in der Schule [#ple09], > hier die Aufzeichnung der Keynotes und Workshops. Beat Doebeli beschrieb in seiner Eröffnung auf anschauliche Art, was unter einem PLE zu verstehen sei und stellte sein iPhone-Projekt vor. Ich hatte dann noch ein interessantes Pausengespräch mit ihm. Michael Kerres zeigte unterschiedliche Ausbaustufen eines PLEs und gab Hinweise zur Etablierung eines solchen Systems in der Schule. Rolf Schulmeisters Keynote setzte sich kritisch mit PLEs auseinander, er stellte seine eigene Vorstellung von PLEs dar - Lernen ist mehr, als im PLE statt findet.
In den von mir besuchten Workshops gings um den Einsatz von Handys im Unterricht, speziell den des iPhones. Da sind die Schweizer schon ganz schön weit, das Potential des iPhones für den Einsatz im Unterricht ist schon beachtlich.
Perfekte Organisation in der Schweiz: Die Technik funktioniert, das Timing ist super, es wurde auf ausreichend lange Pausen zwischen den Sessions für die doch sehr wichtigen informellen Gespräche geachtet.

Standortbestimmung 1: Mit PLEs arbeiten unsere TN schon seit einem knappen Jahr, auch wenn der Begriff "PLE" damals noch nicht verwendet wurde. Für unsere Arbeit ist es äußert hilfreich, dass Alumni des Lehrstuhls Kerres regelmäßig zu "Updateseminaren" (FtF oder online) eingeladen werden. Und so sind wir im Umgang mit PLEs gut aufgestellt. Unsere Motivation, PLEs zu forcieren, war auch der Wunsch nach ubiquitärem Arbeiten, also nach uLearning.

Zweite Tagung war die > MoodleMoot 2009 [#moodlemootbb] in Bamberg. Auch hier spielten PLEs eine Rolle, nicht nur im Workshop von Stephan Rinke und mir (> deutsche / > englische Version). Martin Dougiamas gab in seiner Keynote einen Ausblick auf MOODLE 2.0, dort wird es auch eine Anbindung an Google Docs geben. Max Woodtli referierte über > lösungsorientierte Online-Dadaktik und dialogisches Lernen und stellte uns >TRIONIG vor: Back to the Future - ein Ansatz auch für unsere Berufsorientierung? Kann ich mir gut vorstellen!
Eine weitere Keynote hielt Jochen Robes und berichtete dort u.a. über den > BlogCarnival (ich versuche gerade, mit den TN des 1. Semesters Informatik ein BlogCarnival aufzusetzen). Er sagte mir für dieses Projekt seine Unterstützung zu. (Gedanke am 11.4.: Kann man mit > Twitlonger nicht äußerst komfortabel einen BlogCarnival aufsetzen?)
Sigi Jakob berichtet in ihrem > Vortrag über ePortfolios am Beispiel von Mahara. Sie weist auf eine Direktive der EU hin, dass bis 2010 jeder Bürger ein ePortfolio haben soll. Mahara gehört den TN - ist ein geschlossenes System, der TN entscheidet über die Öffnung, kann hier also Content ablegen, über den nur er verfügt und den er je nach Situation auch selektiv frei geben kann.

Standortbestimmung 2: Beim Einsatz von PLEs sind wir ganz vorne dabei, die Möglichkeiten von Moodle reizen wir längst noch nicht in allen Bereichen aus. Viele der vorgestellten Ideen rund um Moodle und Web 2.0 passen hervorragend zu unserer Arbeit - Innovationen für das nächste Schuljahr sind gesichert: TRIONIG, Mahara, BlogCarnival ...

Aller guten Dinge sind drei: Schließlich lud der Fachbereich Schulische Weiterbildung der VHS Essen auf seinem Weg zur Europa-Schule KollegInnen aus 8 europäischen Ländern zu einem mehrtägigen Meeting über Lernumgebungen ein. Einer der Tagesordnungspunkte: Unser "Team Informatik 2.0", Informatikkurs-TN des 3. Semesters, stellte in einem englischsprachigen > Vortrag, den es zu einer > Präsentation von mir gemacht hatte, unsere Arbeit mit Moodle, PLEs und uLearning vor. Die Arbeit mit PLEs und uLearning war - so kam es in Pausengesprächen zum Ausdruck - für die meisten KollegInnen neu.
Peinlich: Hochbezahlte Techniker der Stadt Essen schafften es nicht, zu Beginn der Tagung eine funktionierende IT-Infrastruktur (Beamer + Notebook mit der erforderlichen Software) funktionsfähig zur Verfügung zu stellen. Da sind unsere TN, z.B. bei der Vorbereitung unseres alljährlichen eDays, einfach professioneller [und der Perfektionismus des Lernbegleiters relativiert sich :-)]!

Standortbestimmung 3: Im diesem europäischen Vergleich bzgl. der Nutzung, Implementierung und eigenbedarfsgerechten Weiterentwicklung von Lehr-/Lernplattform und PLE haben wir die Nase vorn.

Fazit: Viel Neues erfahren, interessante Menschen kennen gelernt und Ideen fürs nächste Jahr bekommen. Die Entwicklung im Bereich eLearning und Web 2.0 eilt voran, nur durch kontinuierliches Mitgehen können wir unseren Standard halten, ... und ohne die engagierten TN in den Informatikkursen wäre das nicht zu leisten.

Donnerstag, 26. Februar 2009

Präsentation der Praktikumsberichte

Das Betriebspraktikum ist in zweierlei Hinsicht für die Lehrenden interessant: Wir bekommen ganz neue Eindrücke von den Lernenden und die Lernenden tauchen in die Welt der Arbeit ein und reflektieren die Erfahrungen in ihren Praktikumsberichten. Fast schon traditionsgemäß werden diese in Form einer (PowerPoint-)Präsentation, aber auch in freier Rede, dargestellt, zuweilen mit hohem Informationsgehalt und Unterhaltungswert - ich wusste nach gar nicht, dass Galvanotechnik so spannend sein kann!
Die Kehrseite: Am Aschermittwoch erschien es einigen TN wichtiger, das persönliche Wohlbefinden wieder herzustellen als die Praktikumsberichte zu präsentieren :-( .
Dennoch insgesamt eine gelungene Veranstaltung, mit Feedback für die TN von externen Gästen.

Sommersemester 2009

Vor 10 Tagen hat das Sommersemester begonnen: Vier Informatikkurse und alle Hauptkurslehrgänge (vormittags) in Berufsorientierung - also viele neue Gesichter. In Informatik zunächst das Übliche zu Semesterbeginn: Sind alle bei Moodle angemeldet und haben Ihre Räume gefunden? Wie sieht's mit buisinesstauglichen eMail-Adressen aus (vorname.nachname...)? Wer muss noch ein Blog anlegen, wer will twitter ausprobieren? Viel Organisation und manch spannende Frage. Nebenbei zwei Funktionen von dimdim WebMeeting entdeckt und auch gleich ausprobiert: Screen-Sharing und Synchron-Browsen, eine praktische Angelegenheit.
Thema im 3. Semester: Die eigene Homepage. Um die ersten Gedanken zu strukturieren wurde MindMeister eingesetzt - immer wieder erstaunlich, wie intuitiv diese Web 2.0-Tools zu bedienen sind und daher auch von den TN gerne verwendet werden.